Offene Arbeit & sichere Inseln

Das Herzstück unserer Einrichtung ist die Offene Arbeit. In unserer Kita sind die Kinder die Architekten ihres Tages und ihres Tuns. Durch unser Prinzip der Offenen Pädagogik können die Kinder selbst entscheiden, ob und an welchen Angeboten sie teilnehmen oder nicht.

Offene Arbeit im Nest (vier Wochen bis ca. drei Jahre)

Wenn Ihr Kind im Alter zwischen vier Wochen und ca. drei Jahren in unsere Einrichtung kommt, wird es in einer unserer Nest-Gruppen anfangen - bei den Gartenzwergen, den Wunderfindern, den Koalas oder den Weltentdeckern, die allesamt im Erdgeschoss unseres Hauses untergebracht sind.

In diesen jungen Jahren sind wir uns dem Bedürfnis der Kinder nach Sicherheit und Kontinuität bewusst, deswegen sind unsere Nestgruppen noch in klassischen Gruppenverbänden oganisiert: drei feste Bezugserzieher, das eigene Bett, der feste Ort beim Essen - alles für das Kind relevante findet sich innerhalb der Gruppenräume - kompakt, verlässlich und doch schon groß genug, um auf eigene Faust das Abenteuer zu suchen. Denn auch eine gesunde Portion Neugier ist für gewöhnlich schon vorhanden.

Jedes Nest hat mindestens zwei eigene Gruppenräume zur Verfügung, dazu kommt ein gemeinsamer Bewegungsraum, großzüge Flurbereiche sowie unser Nestgarten. Gegenseitige Besuche und gemeinsame Spielzeiten bereiten auf die kommende Zeit in den Offenen Bereichen vor, ohne auf die sichere Insel der eigenen Gruppe verzichten zu müssen. Und auch die oberen Etagen, am Ende unserer großen Holztreppe, wo die älteren Kinder spielen, ist verlockend und keineswegs unerreichbar - oftmals besuchen die Nestkinder die Offenen Bereiche und sehen, was da bald auf sie zukommt. Denn eines Tages, ungefähr im Alter zwischen 2,5 und drei Jahren, ist es soweit: aus dem Nestkind wird ein Kind des Offenen Bereiches...

Der Offene Bereich (ca. 3 Jahre bis zum Schuleintritt)

Doch auch in den Offenen Bereichen beginnt der Tag auf einer sicheren Insel: die Kinder werden jeden Morgen von ihren Bezugserziehern und im selben Bereich des Hauses in Empfang genommen. Die Eltern sind mit ihrem Kind einem Bezugserzieher zugeordnet, der als fester Ansprechpartner in allen Belangen fungiert. Dies gewährleistet Verlässlichkeit in einem großen, offenen Haus mit all seinen Wegen und Türen - für Kinder, Eltern & Pädagogen. Im Morgenkreis, der sich in unserer Einrichtung ebenfalls als freiwilliges Angebot versteht, erfahren die Kinder, welche Aktivität bei welchem Erzieher in welchem Raum stattfindet. Die Wahl, wo das Kind dann hingeht, liegt bei ihm allein.

Der Offene Bereich ist in drei Teile geteilt: die Tiger im Offenen Bereich 1, die Erdmännchen im Offenen Bereich 2 sowie die Kobolde im Offenen Bereich 3, jedoch funktionieren sie alle gleich. Die Einteilung in Untergruppen innerhalb eines Offenen Bereiches dient der einfacheren Durchführbarkeit einiger Aktivitäten wie dem Morgenkreis oder Elternabenden und richtet sich nach der Zuordnung zum Bezugserzieher. Viele Schnittstellen wie die tägliche Gartenzeit oder die Möglichkeit zu Verabredungen zwischen den Kindern bieten Möglichkeiten, Zeit mit Freunden im "anderen" oB zu verbringen - Kommunikation ist alles im Offenen Bereich.

Auch in der Ruhezeit können die Kinder sich ganz ihren Bedürfnissen entsprechend den Weg aussuchen, den sie brauchen. Ein Hörspiel hören? Eine Geschichte vorgelesen bekommen? Schlummern auf der Couch oder der Matratze? Oder doch einschlafen? Alles kann, nichts muss. Dieser Ansatz der Selbstbestimmung findet sich in allen Bereichen unseres pädagogischen Alltags wieder.

Jeder Erzieher dokumentiert zudem sein Angebot bzw. das Tagesgeschehen und die partizipierenden Kinder. In allen Bereichen finden Sie Magnetwände mit Aushängen, Fotos u.ä., die Sie informieren sollen und dazu anregen, zu Hause mit Ihrem Kind den Tag Revue passieren zu lassen. Auf diese Weise erfahren wir, welches Kind wie häufig wo dabei ist, welche Themen bei den Kindern momentan besonders gefragt sind - und Sie erfahren, für welchen Weg sich Ihr Architekt heute entscheiden hat.